Heiligenfeld

Bei Heiligenfeld gibt es wöchentliche Reflexionsrunden in Großgruppen.

  • Q. Human health and social work activities
  • Germany
  • > 500

  • non-profit

Teal Praktiken

Reflexionsrunden in Großgruppen

Jeden Dienstagmorgen kommen 350 Mitarbeitende zu einer gemeinsamen Reflexion zusammen. (Einige bleiben natürlich bei den Patienten.) Jede Woche steht ein neues, relevantes Thema auf der Tagesordnung. Dazu gehörten bislang Themen wie Konfliktlösung, Umgang mit Misserfolgen, Werte und ähnliches.

Das Treffen beginnt mit einer Präsentation, die den Rahmen vorgibt. Das Herzstück ist die Selbstreflexion in Kleingruppen. So zum Beispiel beim Thema „Umgang mit Misserfolg": Es werden Möglichkeiten präsentiert, wie man mit Misserfolgen souverän umgehen kann, wie sich neue Wege ebnen, wenn wir aufhören, über unsere Misserfolge zu urteilen, usw. Dann werden die Stühle umgestellt und Gruppen von 6 bis 10 Personen gebildet. Sie reflektieren über das Thema unter Moderation durch eine selbst bestimmte Person. Irgendwann geht ein Mikrofon durch den Raum und die Teilnehmenden erzählen, was in der Gruppendiskussion zur Sprache kam. Für diese Treffen werden keine Ergebnisse oder Endprodukte erwartet. Neben individuellen Lerneffekten gibt es auch kollektive Einsichten. Initiativen werden umgesetzt, wenn die Teilnehmenden an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Es ist ein zeitaufwändiges Verfahren, aber die Mitarbeitenden von Heiligenfeld sagen, dass die Vorteile die Kosten bei weitem überwiegen. Diese Treffen wirken wie ein beschleunigtes, unternehmensweites Schulungsprogramm. Die Erfahrung fördert zudem das Gemeinschaftsgefühl und eine gemeinsame Sprache. Unter zustimmendem Gelächter im Raum stand ein Mitarbeiter von Heiligenfeld einmal am Ende eines solchen Treffens auf und sagte: „Wissen Sie, ich wünschte, ich hätte mehr Heiligenfeld zu Hause.“

Beispiel für Reflexion

Bei Heiligenfeld kommen jeden Dienstagmorgen 350 Mitarbeiter für eineinviertel Stunden zu einer gemeinsamen Reflexion zusammen. Jede Woche steht ein neues Thema, das gerade aktuell ist und zur Selbstreflexion anregt, auf der Agenda. In den letzten Sitzungen wurden so unterschiedliche Themen behandelt wie Konfliktlösung, Umgang mit Misserfolgen, Unternehmenswerte, zwischenmenschliche Kommunikation, Bürokratie, IT-Innovationen, Risikomanagement, persönliche Gesundheit und Achtsamkeit. Das Treffen beginnt immer mit einer kurzen Präsentation, um das Thema einzugrenzen, gefolgt von einer Selbstreflexion in Kleingruppen. Jede Gruppe wählt einen Moderator, der mit Hilfe einiger Grundregeln einen sicheren Raum schafft, um erkunden, authentisch und verletzlich sein zu können. In der kleinen Gruppe und unterstützt durch den zuhörenden Kollegenkreis, trauen sich die Teilnehmenden, in die Tiefe zu gehen und neue Erkenntnisse über sich selbst und andere zu gewinnen. Die Leute haben so jede Woche die Möglichkeit, in einem abgesicherten Raum sie selbst zu sein. Sie lernen, sich gegenseitig im Licht ihrer tiefen Menschlichkeit zu sehen, in der Schönheit ihrer Stärken und ihrer Verletzlichkeit. Vertrauen, Empathie und Mitgefühl – aufgebaut im Meeting – gehen weit über die Grenzen des Sitzungsraums hinaus. Diese Gefühle durchdringen die gesamte Organisation.

Beispiel für Teamsupervision

Heiligenfeld hat eine einfache Methode der Teamsupervision entwickelt. Das Unternehmen arbeitet mit vier externen Coaches zusammen, die jeweils in einem bestimmten Fachgebiet zuhause sind (Beziehungen, Organisationsentwicklung, Systemdenken, Führung). Jeden Monat gibt es eine Reihe von Terminen mit den Coaches, zu denen sich die Teams anmelden können. Es wird empfohlen, dass jedes Team mindestens eine Sitzung pro Jahr abhält; im Schnitt sind es zwei bis vier Sitzungen. In der Diskussion können die Teilnehmenden mit Hilfe des externen Coachings herausfinden, was eine Spannung über sie selbst aussagt, wie sie daran wachsen und sie lösen können.

Bei Heiligenfeld kommen jeden Dienstagmorgen 350 Mitarbeitende für eineinviertel Stunden zu einer gemeinsamen Reflexion zusammen. Jede Woche steht ein neues Thema, das gerade aktuell ist und zur Selbstreflexion anregt, auf der Agenda. In den letzten Sitzungen wurden so unterschiedliche Themen behandelt wie Konfliktlösung, Umgang mit Misserfolgen, Unternehmenswerte, zwischenmenschliche Kommunikation, Bürokratie, IT-Innovationen, Risikomanagement, persönliche Gesundheit und Achtsamkeit. Das Treffen beginnt immer mit einer kurzen Präsentation, um das Thema einzugrenzen, gefolgt von einer Selbstreflexion in Kleingruppen. Jede Gruppe wählt einen Moderator, der mit Hilfe einiger Grundregeln einen sicheren Raum schafft, um erkunden, authentisch und verletzlich sein zu können. In der kleinen Gruppe und unterstützt durch den zuhörenden Kollegenkreis, trauen sich die Teilnehmenden, in die Tiefe zu gehen und neue Erkenntnisse über sich selbst und andere zu gewinnen. Die Leute haben so jede Woche die Möglichkeit, in einem abgesicherten Raum sie selbst zu sein. Sie lernen, sich gegenseitig im Licht ihrer tiefen Menschlichkeit zu sehen, in der Schönheit ihrer Stärken und ihrer Verletzlichkeit. Vertrauen, Empathie und Mitgefühl – aufgebaut im Meeting – gehen weit über die Grenzen des Sitzungsraums hinaus. Diese Gefühle durchdringen die gesamte Organisation.

Heiligenfeld nutzt in regelmäßigen Abständen Großgruppensitzungen, um seine Zukunft zu „erspüren“. In einer dieser Sitzungen entstand die Vision, Heiligenfelds ganzheitlichen Ansatz für psychische Erkrankungen auf Familien mit Kindern und Jugendlichen zu übertragen. Wäre es nicht wunderbar, wenn Patienten gemeinsam mit ihren engsten Familienmitgliedern behandelt werden könnten, und zwar auf eine Art und Weise, die die familiären Bindungen in der Therapie besonders berücksichtigt und würdigt? Ein Jahr später eröffnete das Unternehmen eine neue psychiatrische Klinik, die sich speziell der Therapie von Familien widmet.[1]

Unter den zahlreichen innovativen Managementpraktiken, die Heiligenfeld im Laufe der Jahre eingeführt hat, wird eine von den Mitarbeitenden besonders hervorgehoben, die das Unternehmen zu einem hervorragenden Arbeitsplatz macht. Jeden Dienstagmorgen kommen etwa 350 Mitarbeitende für eineinviertel Stunden zwecks gemeinsamer Reflexion zusammen (d.h. alle, die gerade nicht bei Patienten sein müssen und in den Raum passen). Jede Woche steht ein neues, aktuelles und zur Selbstreflexion anregendes Thema auf der Tagesordnung. Es sind so unterschiedliche Themen wie Konfliktlösung, Umgang mit Misserfolg, Unternehmenswerte, zwischenmenschliche Kommunikation, Bürokratie, IT-Innovationen, Risikomanagement, persönliche Gesundheit und Achtsamkeit.

Das Treffen beginnt immer mit einer kurzen Präsentation, um das Thema abzustecken. Das Wesentliche findet jedoch in Kleingruppen und ihrer Selbstreflexion statt. Nehmen wir das Beispiel „Umgang mit Misserfolg", um zu veranschaulichen, wie diese Veranstaltung bei Heiligenfeld abläuft. Der kurze Plenarvortrag zeigt Wege auf, wie man mit Misserfolgen souverän umgehen kann, wie sich neue Möglichkeiten eröffnen, wenn wir aufhören, über unsere Misserfolge zu urteilen, wie wir von einer höheren Bewusstseinsebene aus Misserfolge als eine Einladung des Lebens betrachten können, unsere Fähigkeiten und Erkenntnisse zu erweitern und mehr zu denen zu werden, die wir sind.

Nach dieser kurzen Einführung werden die Stühle umgestellt und Gruppen von sechs bis zehn Personen gebildet. In den Gruppen werden die Teilnehmenden gebeten, über das Thema nachzudenken: wie sie in ihrem Leben, bei der Arbeit und zu Hause, individuell und kollektiv mit Scheitern umgehen. Jede Gruppe bestimmt eine Moderation, die mit Hilfe einiger Grundregeln einen sicheren Raum schafft, um erkunden, authentisch und verletzlich sein zu können. In der kleinen Gruppe und unterstützt durch den zuhörenden Kollegenkreis, trauen sich die Teilnehmenden, in die Tiefe zu gehen und neue Erkenntnisse über sich selbst und andere zu gewinnen. Irgendwann wird ein Mikrofon im Raum herumgereicht, und wer dazu bereit ist, teilt mit, was in der Diskussion aufgefallen ist. Für diese Treffen werden keine Ergebnisse oder Endprodukte erwartet. Jede Person geht mit individuellen Erkenntnissen aus dem Meeting heraus. Oft ergeben sich kollektive Einsichten sowie Entscheidungen und Initiativen, die dann umgesetzt werden, wenn die Teilnehmenden an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Es ist sicherlich eine zeitaufwändige Methode mit 75 Minuten pro Woche für mehr als die Hälfte der Belegschaft. Aber die Mitarbeitenden bei Heiligenfeld sagen, dass die Vorteile die Kosten bei weitem überwiegen. Diese Großgruppentreffen wirken wie ein beschleunigtes, unternehmensweites Schulungsprogramm. Die gesamte Organisation wächst Woche für Woche an einem Thema nach dem anderen.[2]

Anmerkungen und Referenzen


  1. übersetzt aus: Laloux, Frederic (2014-02-09). Reinventing Organizations: A Guide to Creating Organizations Inspired by the Next Stage of Human Consciousness (Kindle Locations 4460-4463). Nelson Parker. Kindle Edition. ↩︎

  2. übersetzt aus: Laloux, Frederic (2014-02-09). Reinventing Organizations: Ein Leitfaden zur Schaffung von Organisationen, die von der nächsten Stufe des menschlichen Bewusstseins inspiriert sind (Kindle Locations 3409-3430). Nelson Parker. Kindle Edition. ↩︎